1.21 Neckargerach am Neckar

1.22 Minneburg Ausflugsziel Grillstelle Baden-Württemberg Neckar-Odenwald-Kreis Guttenbach Krebsbach Bach Seebach Fischerei Benediktinerkloster
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Der Ort Neckargerach

Der staatlich anerkannte Erholungsort Neckargerach mit seiner gemütlichen Uferpromenade liegt etwa auf halber Strecke zwischen 1.08 Heidelberg und 2.24 Heilbronn, umgeben von einer intakten Landschaft mit ausgedehnten Mischwäldern, saftigen Wiesen und fruchtbaren Feldern. Neckargerach gehört zum Neckar-Odenwald-Kreis mit Sitz in 1.25 Mosbach. Zusammen mit dem Stadtteil Guttenbach zählt der Ort etwa 2500 Einwoher. Guttenbach liegt auf der gegenüberliegenden Neckarseite und an der Mündung des Krebsbaches in den Neckar.

Zunächst war Neckargerach nur nach dem Bach benannt, an dem es liegt. Heute trägt es auch den Namen des größeren Wasserlaufs. Der frühere Bachname Gerach bedeutet soviel wie geröllreiches Gewässer. 1676 wurde er zu Seebach umbenannt. Diesen Namen trägt er heute noch. Das Ortswappen von Neckargerach zeigt eine schräg hochschnellende silberne Forelle mit roten Punkten auf blauem Grund. Die Forelle ist Sinnbild für die alte Fischerei im Seebach. Die Farben Silber und Blau sind die kurpfälzischen Landesfarben.

Zur Geschichte von Neckargerach

Bodenfunde, die vor allem links des Neckars ausgegraben wurden, lassen auf eine frühe Besiedlung des Gebiets bei Neckargerach schließen. Auf der Gemarkung Guttenbach fand man aus der Zeit zwischen 3000 und 1800 v. Chr. Steinwerkzeuge und Steinwaffen. Aus der sogenannten Hallstattzeit (680 bis 500 v. Chr.) stammen zwei Grabhügel mit einer bauchigen Urne und Gebrauchsgegenstände von Jägern und Hirten als Grabbeigaben.

Fassbar wird die Geschichte des Ortes aber erst mit der Erwähnung des Stadtteils Guttenbach, der älter ist als Neckargerach selbst. Das erste schriftliche Zeugnis stammt aus dem Jahre 792 und findet sich im sogenannten "Codex Laureshamensis", einer berühmten Pergamenthandschrift des südhessischen Benediktinerklosters Lorsch. Die erste Erwähnung von Neckargerach geht auf das Jahr 976 zurück. Damals schenkte Kaiser Otto II. dem Hochstift Worms die ihm gehörende Abtei Abtei Mosbach samt allen dazugehörigen Orten, darunter auch Neckargerach.

Eine Urkunde aus dem Jahre 937 belegt den frühen Einfluss der Bischöfe von Worms im Neckargeracher Raum. Diese Urkunde hat die Schenkung der Kirche zu Neunkirchen samt der Filialkirche zu Guttenbach durch Kaiser Otto I. an das Bistum Worms zum Inhalt. Neckargerach selbst war wohl eine nicht unbedeutende Urpfarrei. Auch sie kam früh, zusammen mit 1.25 Mosbach, an Worms. Im 11. Jahrhundert kam es jedoch zu einer Grenzregulierung zwischen den Bistümern Worms und Würzburg, wobei der Neckar die kirchlichen Hoheitsgebiete fortan trennte. Dies hatte zur Folge, dass Guttenbach bei Worms blieb, während Neckargerach zu Würzburg kam. 1258 wurde das Stift 1.25 Mosbach mit Würzburg vereinigt. Aus einer Urkunde aus dem Jahre 1330 weiß man, das Würzburg auch das Patrontsrecht in Neckargerch besaß, das allerdings zwei Jahre später dem Stift 1.25 Mosbach übertragen wurde.

Über die Jahrhunderte war die Geschichte von Neckargerach und Guttenbach eng verknüpft mit der Minneburg, die wahrscheinlich Anfang des 12. Jahrhunderts gegründet wurde und seit dem 14. Jahrhundert bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Händen der Kurpfalz bzw. ihrer Lehnsmänner war. Berühmtester Besitzer war wohl Wilhelm von Habern, der sich im Bauernkrieg 1525 als Oberbefehlshaber des pfälzischen Heeres und als Gegenspieler des Ritters Götz von Berlichingen einen Namen gemacht hatte.

1556 wurde Neckargerach reformiert. Der Dreißigjährige Krieg brachte für den Ort wechselnde Besatzungen. Mit General Tilly kamen 1622 katholische Ordensgeistliche, die im Sinne ihrer Glaubensauffassung tätig waren. Die Schweden brachten 1631 wieder den Protestantismus zurück, bevor mit der Besetzung durch kaiserliche Truppen 1634 erneut eine Rekatholisierung einsetzte. Die Zeit nach dem dreißigjährigen Krieg war dagegen eher von religiöser Toleranz geprägt. 1685 übernahm mit Philipp Wilhelm die katholische Linie Pfalz-Neuburg die Herrschaft und bestimmte bis zum Ende der Kurpfalz den religiösen Kurs. Ab 1803 gehörte Neckargerach für drei Jahre zum Fürstentum Leiningen. 1806 wurde es dann in das Großherzogtum Baden eingegliedert.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte Neckargerach einen schweren Luftangriff. Am 22. März 1945 wurde der Ort in Schutt und Asche gelegt. Viele Menschen verloren dabei ihr Leben. An die Opfer erinnert noch heute ein Gedenkkreuz. 1973 wurde Guttenbach zu Neckargerach eingemeindet. Drei Jahre später wurde mit dem Bau einer Brücke über den Neckar begonnen, die beide Ortsteile miteinander verband.

Sehenswertes in Neckargerach

1.22 Die Minneburg

Pfarrkirche St. Afra in Neckargerach

Die katholische Pfarrkirche St. Afra wurde zwischen 1848 und 1850 über einer barocken Vorgängerkirche im Stil des Historismus erbaut. Als Ausstattungsstück der Barockkirche ist eine Kreuzigungsgruppe im Kirchenschiff erhalten. Der Hochaltar stammt aus der ehemaligen, im Jahre 1838 zerstörten Kapuzinerkirche in 1.01 Mannheim. Das Altargemälde zeigt die Verzückung des hl. Franziskus. Beachtung verdienen auch die Figuren der Heiligen Rochus und Sebastian.
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Heimatmuseum Neckargerach

Das Heimatmuseum ist in der ehemaligen Grundschule und dem heutigen Gemeindezentrum untergebracht. Die Ausstellung zeigt Interessantes aus den Bereichen Handwerk, Landwirtschaft, Schifffahrt und Wohnen.

Freizeitangebote in Neckargerach

Für einen erholsamen Aufenthalt in Neckargerach sorgen viele Freizeiteinrichtungen. Über 100 km markierte Wanderwege führen zur Margarethenschlucht, zum Gickelfelsen, zum sehenswerten Waldlehrpfad und zur Minneburg. Auf seinen Wegen gelangt der Wanderer immer wieder an stille Plätze, die eine herrliche Aussicht ins Neckartal und die umliegende Landschaft gewähren. Darüber hinaus gibt es Grillplätze, ein Hirschgehege, einen Waldsee im Seebachtal, eine Kneippanlage, ein Minigolfplatz und anderes mehr.

Margarethenschlucht

Die wildromantische Margarethenschlucht liegt in einem schluchtenreichen Gebiet, das sich von Heinsheim bis 1.17 Eberbach erstreckt. Die bizarren Felsszenerien, die im Odenwald einmalig sind, verleihen ihr eine Sonderstellung. Die Margarethenschlucht lässt sich von Neckargerach oder von der Siedlung Eisenschlucht aus kommend durchwandern. Dem Wanderer bietet sich ein reizvolles Naturerlebnis. Die Wegstrecke beträgt gut eine halbe Stunde.

Naturlehrpfad Neckargerach

Im Gemeindewald von Neckargerach gibt es einen Naturlehrpfad. Dort wird dem interessierten Spaziergänger auf handgefertigten Tafeln vieles über die Bäume und Pflanzen des Waldes und dessen Bewohner aus dem Tierreich vermittelt. Ein künstlich angelegter Waldsee lädt zwischendurch zur Rast ein.

Burgenstraße
von Mannheim bis Prag

1 Mannheim – Neckarzimmern

1.01 Mannheim an Rhein und Neckar

1.02 Kurfürstliches Schloss, Mannheimer Schloss

1.03 Rundgang durch das Mannheimer Schloss

1.04 Wasserturm, Jesuitenkirche, Luisenpark, Zeughaus mit Reißmuseum

1.05 Ilvesheim

1.06 Ladenburg

1.07 Edingen-Neckarhausen

1.08 Heidelberg

1.09 Heidelberger Schloss, Rundgang durch das Schloss

1.10 Neckargemünd

1.11 Bergfeste Dilsberg

1.12 Neckarsteinach – "Vierburgenstadt"

1.13 Hinterburg

1.14 Mittelburg, Vorderburg, Burg Schadeck

1.15 Hirschhorn – Perle im Neckartal

1.16 Burg Hirschhorn

1.17 Eberbach – Erlebnisstadt am Neckar

1.18 Burg Eberbach

1.19 Zwingenberg

1.20 Jagdschloss Zwingenburg

1.21 Neckargerach

1.22 Minneburg

1.23 Obrigheim

1.24 Schloss Neuburg

1.25 Mosbach

1.26 Neckarelz, Lohrbach

1.27 Neckarzimmern

1.28 Burg Hornberg


Burgenstraße
von Mannheim bis Prag

1 Mannheim – Neckarzimmern
Baden-Württemberg

2 Haßmersheim – Heilbronn, Neckar
Baden-Württemberg

3 Jagsthausen – Rothenburg o. d. Tauber
Baden-Württemberg, Franken, Bayern

4 Colmberg – Nürnberg
Franken, Bayern

5 Erlangen – Heiligenstadt
Franken, Bayern

6 Bamberg – Bayreuth
Franken, Bayern

7 Cheb – Prag
Tschechische Republik
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Stand:Montag, 06. Februar 2023 - 5395